Die Lehre der biblischen Abspaltung
Dr Peter Masters
Biblische Abspaltung von Irrlehre und Abfall in Denominationen (heutzutage einschließlich homosexueller Unmoral) wird weitgehend nicht mehr unter Evangelikalen befolgt. Evangelikale Anglikaner bleiben in ihrer zutiefst kaputten Denomination, egal was kommt; die "Evangelical Alliance" beherbergt fröhlich zahlreiche Leute, die die stellvertretende Sühne ablehnen; und auch der frühere "British Evangelical Council" hat zu „Verbundenheit“ gewechselt – eine Organisation, die mit biblische Abspaltung nachsichtig ist. Aber die Gebote von falscher Lehre, von Unmoral und Weltlichkeit fernzubleiben, sind immer noch in der Bibel, und die Warnungen von Kapitel zwei und drei in der Offenbarung geben uns nicht nach, wenn wir im Ungehorsam beharren. Der Verlust der Abspaltung hat bereits zu einem geschwächten, weltlichen, psychologischen Evangelikalismus in England geführt, und die Situation wird schlimmer werden, wenn man nicht zu den früheren Grundsätzen der Loyalität zu Christus und seinem Wort zurückkehrt.
Folgend ist ein kurzer Artikel, der im "Sword & Trowel" Magazin früher im Jahre 1971 erschienen ist, kurz nachdem das Metropolitan Tabernakel sich wieder von der Baptisten Union abgespalten hat. Es hat dies vorher 1887 schon gemacht, aber ist 1955 wieder dazu gegangen, während einer „tiefen“ Phase der Kirche. Als der jetzige Pastor im Oktober 1970 beim Tabernakel ankam, waren die übrigen Mitglieder eifrig für Trennung, welche in einer Gemeindeversammlung, gehalten am 22. Februar 1971, einstimmig beschlossen wurde.
"Sword & Trowel" Magazin 1971:
DAS VERLASSEN einer Denomination wird in einigen Kreisen als eine vollkommen negative, pessimistische Sache angesehen. Man riskiert es, als Außenseiter eingeschätzt zu werden, welcher eine bewusste, unfreundliche Tat gegenüber Brüder begehe.
Manche gehen so weit, dass sie Separatisten mit der Sünde des Schismas anklagen. Es ist gewiss, dass es um jede Abspaltung ein Stigma, ein Brandmal, und eine große Menge an schlechten Gefühlen gibt. Es ist nicht einfach, einige Freunde, die in den Denominationen bleiben, zu überzeugen, dass die Tat der Abspaltung überhaupt keinen Bruch der Gemeinschaft mit wahren evangelikalen Brüdern beinhaltet.
Warum verlassen wir die Baptisten Union? Warum haben wir keine Hoffnung, dass sie zu einer evangelikalen Position wiederhergestellt werden könnte? Warum sind wir gegen die ökumenische Bewegung? Gibt es einen positiven, konstruktiven Zweck in unserer Entscheidung?
Bevor wir diese Fragen beantworten, ein Wort zu „unserer Entscheidung.“ Es war eine Entscheidung, welche, unserer Ansicht nach, keine Gemeindeversammlung nach ihrer eigenen Beurteilung und Weisheit treffen kann. Es ist eine Entscheidung, wie wir glauben, die schon für uns im Worte Gottes getroffen wurde. Nachdem wir in der Schrift über dieses Thema eine Zeit lang nachgeschaut haben, wuchs die Gewissheit: "Dies ist der Weg – den gehet."
Also ist unsere Entscheidung eine innigst-gefühlte Reaktion auf das, was wir gewissenhaft glauben, dass es der Befehl des Wortes ist. Wir haben viele, viele Fehler und Schwachheiten als eine Familie von Gottes Volk. Wir haben keinen Verdienst, der uns erlauben würde, Brüder zu kritisieren, die bei diesem Thema nicht so fühlen, wie wir es tun. Vielmehr wollen wir ihnen versichern, dass wir die innigste Gemeinschaft mit allen von Gottes Volk beibehalten wollen und wir wollen unsere Bemühungen zu jenen Evangelikalen beitragen, die nach einer neuen evangelikalen Einheit streben.
Folgend sind, weit gefasst, die Gründe für unsere Abspaltung von der Baptisten Union:
ERSTENS, wir waren sehr betroffen über die Teilnahme der Baptisten Union in der sogenannten ökumenischen Bewegung. Wichtige biblische Prinzipien sind hier auf dem Spiel, denn die ökumenische Bewegung will alle hauptsächlichen religiösen Denominationen vereinen, ohne darauf zu achten, was ihre Mitgliedskirchen glauben oder nicht glauben.
Schlussendlich ist das Ziel der Bewegung eine Einheit mit Rom und eine Weltkirche. An der Spitze der ökumenischen Bewegung ist die "World Council of Churches" Vereinigung, welche tausende von Kirchen miteinander verbindet, von denen die meisten vollkommen gegen unseren evangelikalen Glauben sind. Sie schließt solche mit ein, die die Jungfrauengeburt von Christus, seine göttliche Natur und Gleichheit mit Gott dem Vater ablehnen; die über die Unfehlbarkeit der Bibel spotten, und sie als eine Sammlung von Mythen verwerfen; und die den stellvertretenden Opfertod von Christus verleugnen.
Die "World Council" Vereinigung nimmt alle auf, von Unitariern zu Römisch-katholischen, und steht für die Ansicht, dass Lehre nichts gilt.
Die Baptisten Union ist ein Mitglied dieser "World Council of Churches" Vereinigung (wie es in letzten Jahren durch eine überwältigende Wahl in der Versammlung bestätigt wurde). Wir glauben, dass die Schrift Christen klar anweist, sich nicht mit einer solchen Bewegung zu verbinden. Und um unserer historischen baptistischen evangelikalen Stellung treu zu sein, müssen wir den folgenden Schriftstellen gehorchen:
Prinzipien der biblischen Abspaltung
Zweiter Korinther 6,14-18: "Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Und wie stimmt Christus überein mit Belial? Oder was für ein Teil hat der Gläubiger mit dem Ungläubigen? Und was hat der Tempel Gottes gemeinsam mit den Götzen? Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott spricht: Ich will unter ihnen wohnen … und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Darum gehet aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige.“
Apostelgeschichte 20,28-31: „So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher euch der Heilige Geist gesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, welche er durch sein eigenes Blut erworben hat. Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied gräuliche Wölfe unter euch kommen werden, die die Herde nicht verschonen werden. Auch aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Lehren reden, um die Jünger an sich zu ziehen. Darum seid wachsam …“
Matthäus 7,15: "Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe."
Titus 3,10: „Einen ketzerischen Menschen weise ab, wenn er einmal und noch einmal ermahnt ist.“
Zweiter Johannes 9-11, was über die Voraussetzungen für christliche Gemeinschaft spricht, sagt: „Wer übertritt und nicht bleibt in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; wer in der Lehre Christi bleibt, der hat den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, den nehmet nicht ins Haus und grüßet ihn nicht. Denn wer ihn grüßt, der macht sich teilhaftig seiner bösen Werke.“
Wenn wir unsere Beziehung mit der ökumenischen Bewegung durch die Baptisten Union im Licht dieser Schriftstellen betrachten, dann gibt unsere Reaktion die Worte von Offenbarung 18,4 wieder: „Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Gehet aus von ihr, mein Volk, damit ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen!“
ZWEITENS, wir hatten uns der harten Wahrheit zu stellen, dass das, was für die ökumenische Bewegung gilt, auch für die Baptisten Union selbst zutrifft. Die Union ist nicht mehr eine evangelikale Denomination. Und sie war sie seit vielen Jahren nicht mehr. Obwohl es eine Anzahl von guten evangelikalen Kirchen in ihrer Mitgliedschaft gibt (mit einer beträchtlichen Anzahl in Süd-London), so sind doch die große Mehrheit ihrer Kirchen weit vom evangelikalen Glauben der Bibel weggegangen.
Es gibt viele, viele Pastoren, die ein „anderes Evangelium“ predigen und viele, die sogar heftig der Wahrheit widerstreben. Aber dennoch sind wir in Gemeinschaft mit ihnen verbunden.
Charles Haddon Spurgeon trat von der Union aus, als er bemerkte, dass es keine Glaubensgrundlage gab, die stark genug wäre, die Mitgliedschaft auf evangelikale Gläubige zu beschränken. Er war zutiefst betrübt über das Eintreten von Modernisten in die Denomination. Heute ist die Situation viel schlimmer, da die Denomination praktisch komplett von Nicht-Evangelikalen übernommen wurde.
Manche Evangelikale würden sagen, dass wir in der Union bleiben sollen, um sie zurückzugewinnen. Obwohl wir diese Strategie als aufrichtig gemeint ansehen, war sie niemals erfolgreich, wo auch immer sie in der Geschichte der christlichen Kirche versucht wurde. Sobald eine religiöse Denomination in solch einen ernsthaften Verfall geraten ist, dass die Mehrheit ihrer Mitglieder nicht mehr zum biblischen Glauben halten, war es niemals möglich, sie wieder zu retten.
Viel wichtiger ist die Tatsache, dass Gott uns gesagt hat, wie der Kurs unserer Handlungen in solch einer Situation verlaufen soll. Wir sind nicht frei unsere menschliche Weisheit zu gebrauchen und zu sagen: „Wir müssen drin bleiben – um sie zu gewinnen,“ da das Wort Gottes uns bereits geboten hat, aus ihr herauszukommen. (Dieselben Schriftstellen, die wir eben in Verbindung mit der ökumenischen Bewegung zitiert haben, sprechen auch in diesem Fall zu uns.) Sollen wir weiterhin Gemeinschaft mit Modernisten haben; Liberale finanziell unterstützen; und unsere Botschaft mit der von Nicht-Evangelikalen gleichstellen? Wir glauben, dass uns der Herr klar unsere Anweisungen für biblische Abspaltung in seinem Wort gegeben hat.
Eine weitere Quelle der Wegweisung für uns war das klare Beispiel von unserem Herrn Jesus Christus in seinem Umgang mit den jüdischen religiösen Parteien in seinen Tagen (welche mehr von der Bibel glaubten, als viele der modernistischen Baptisten, mit denen wir in Gemeinschaft sind).
Im Studieren der Begegnungen des Herrn mit solchen, und vor allem der Ereignisse, in denen er sie in Tempel und in den Synagogen traf, bemerkten wir, dass seine Einstellung immer dieselbe war:
(i) Er hat es ihnen sehr klar gemacht, dass sie keinen aufrichtigen geistlichen Stand als Gottes Kinder hatten.
(ii) Er hat es ihnen sehr klar gemacht, dass ihre Lehre vollkommen falsch war; dass sie sehr irrten. Jedes Treffen kam zu einer starken Auseinandersetzung.
(iii) Er erlaubte keine Grundlage zur Gemeinschaft oder Kooperation in geistlicher Arbeit mit ihnen – auch wenn sie es anboten (klares Beispiel der Lehre der Abspaltung.)
Wir glauben, dass die Gesinnung unseres Herrn mit der Liebe vermengt war, die immer für seinen Umgang mit Menschen bezeichnend war, außer wenn sie seinen gerechten Zorn verdienten. Trotzdem hat seine Gesinnung ihre Feindschaft hervorgebracht, sogar Versuche, ihm sein Leben zu nehmen. Wir glauben, was auch immer die Folgen seien, dass das Verhalten unseres Herrn unser Beispiel ist und wir ihm folgen müssen. Wie können wir Mitglieder der Baptisten Union bleiben mit dem Verhalten Christi als unserem Beispiel? Klar müssen wir der Lehre der biblischen Abspaltung ohne Verzögerung gehorchen. Sie ist eine Vereinigung von Kirchen, vor allem nicht-evangelikal, in der wir:
(i) uns einander als wahre Kirchen, in Gottes Sicht, ansehen, obwohl wir in unserem Herzen nicht glauben, dass es viele Mitgliedskirchen sind;
(ii) uns gegenseitig das geistliche Werk und die Lehre anerkennen, obwohl wir glauben dass sie falsch sind;
(iii) im geistlichen Werk zusammenarbeiten, sogar mit solchen, von denen wir glauben, dass sie nicht gerettet sind. All dies ist das genaue Gegenteil vom Verhalten unseres Herrn und was das Gewissen betrifft, können wir nicht dabei sein. Es ist unsere Pflicht, zu versuchen Nicht-Evangelikale mit dem Evangelium zu erreichen, nicht sie in eine angebliche Gemeinschaft aufzunehmen. Wieder betonen wir, dass unsere Gesinnung gegen die Verbindung mit Ungläubigen ist. Wir versichern unseren Mit-Evangelikalen, dass überhaupt kein Bruch mit ihnen miteingeschlossen wird.
DRITTENS, in einem positiveren Ton, es hat uns vermehrt beschäftigt, den Schriften zu gehorchen, indem wir entschiedener uns mit unseren evangelikalen Brüdern vereinigen. Wir dürfen uns nicht mit Ungläubigen vereinigen, ermahnt das Wort, aber wir müssen in Gemeinschaft mit dem wahren Volk des Herrn wandeln (Johannes 13,34-35).
Wir nehmen das große Gebet von unserem Herrn und Heiland „auf dass sie alle eins seien“ in Johannes 17 zur Kenntnis. Die ökumenische Bewegung nimmt diesen Text, um Ketzer jeglicher Art zu verbinden, aber wir glauben, dass sich Christus auf Einheit unter seinem wahren Volk allein bezogen hat, denn er beschreibt sie als solche, die die Bibel glauben (V.6), und zu ihm gehören (V. 6.9.10).
Wir bestätigen uns selbst in diesem Punkt als ungehorsam gegenüber der Schrift. Während wir aktiv die Einheit zwischen evangelikalen Leuten fördern sollten, gilt unsere oberste Hingabe und oberste Loyalität einer Union von Kirchen, welche vor allem nicht-evangelikal ist. Es gibt mehr evangelikale Baptisten außerhalb der Union, als es innerhalb gibt – weit mehr. Wir sind zur Zeit von der aktiven Gemeinschaft mit diesen anderen baptistischen Evangelikalen abgeschnitten.
Wir wünschen uns in den Bemühungen von denen mitzuwirken, die versuchen eine größere Einheit zwischen evangelikalen Kirchen zu bauen. Wir wünschen uns im Evangelisieren, in missionarischen Arbeiten und gegenseitiger Unterstützung zusammen zu arbeiten, ausschließlich mit wahren Gläubigen. Wir sehen die ökumenische Bewegung in Schwung kommen und wir ersehen den Tag, wenn im Gehorsam zur schriftgemäßen Lehre der Abspaltung, ein eigenständiges evangelikales baptistisches Zeugnis in diesem Land hervortritt. Vielleicht wird dann, wenn der Durchschnittsmensch auf die Kirchen schaut, anstatt einen Wirrwarr von Lehren, Evangelikale als einen eigenen Körper von Kirchen sehen, die nicht länger in verschiedenen nicht-evangelikalen, Rom-geneigten Denominationen vergraben sind.
SCHLIEßLICH, wir fühlen dass wir unserem Erbe als Kirche treu sein müssen. Wir genießen Räumlichkeiten, die über die Jahrhunderte von einem der ältesten baptistischen Ursprüngen in London errichtet wurden. Diese Kirche wurde in den Tagen errichtet, in denen alle Baptisten evangelikal waren. Wir stehen immer noch auf dem Baptistischen Glaubensbekenntnis von 1689 (Benjamin Keach, unser Pastor zu der Zeit, war einer ihrer Mitautoren). Die Baptistische Union heutzutage ist nicht im geringsten Grad typisch für die Baptistische Union in jenen Tagen. (Wenn die theologischen Meinungen, welche heutzutage gewöhnlich vertreten werden, in der ersten baptistischen Versammlung von 1689 zum Ausdruck gebracht worden wären, dann hätte es einige sehr schnelle Ausschlüsse gegeben.)
Die wahre baptistische Denomination, zu welcher wir gehören, besteht aus allen evangelikalen baptistischen Kirchen, ob in der Union oder außerhalb. Wir sind Teil dieser Denomination (im übertragenen Sinne) – im Prinzip mit allen evangelikalen baptistischen Kirchen verbunden, ob sie verfolgte, nicht-registrierte Versammlungen in Russland sind, oder wo auch immer.
Das war der Standpunkt, welchen unser großer Vorfahre Charles Haddon Spurgeon einnahm, als er von der Baptisten Union vor so langer Zeit austrat. Wir stehen heute mit ihm. Wir glauben, dass es unsere Pflicht ist, den Glauben zu verteidigen, der ein für allemal übergeben ist. Möge der Herr uns Mut gewähren, die Bosheit derer zu ertragen, die uns verlästern; Kraft und Herz unsere Gemeinschaft mit allen evangelikalen Kameraden zu vertiefen; und das Vorrecht viel Frucht zu bringen, indem wir festhalten am Wort des Lebens.